Sicherlich gibt es auch Versicherungen die weniger wichtig sind. Da es wie immer von der Situation des Kunden abhängig ist, wie wichtig oder unwichtig eine Versicheurng letztendlich ist, benutze ich lieber den Ausdruck “weniger essentiell”. Alle Versicherungen haben einen Nutzen, die Frage ist jedoch, wie sehr diese dem Versicherungsnehmer nutzt. Im folgenden sind einige Versicherungsmodelle aufgelistet, welche ich als weniger essentiell ansehe.
Unfallversicherung:
Die Unfallversicherung leistet in dem speziellen Fall eines Unfalls. Wie häufig kommt ein Unfall vor? Nunja, eigentlich ziemlich oft. Allerding muss die Frage gestellt werden, wie häufig dann eine Geldleistung benötigt wird. Ein umklinken beim Sport benötigt wohl eher keine Geldleistung, auch wenn es schön ist, Geld zu bekommen. Auf der anderen Seite zahlt der Versicherungsnehmer dafür ja auch fleißig in die Versicherung ein. Arbeitnehmer sind bei Berufsunfällen generell schon abgesichert. Bei Verkehrsunfällen leistet die Haftpflichtversicherung des Verursachers. Als Unfallverursacher oder Teilnehmer an gefährlichen Sportarten (Klettern, Motorradsport, etc.) ist eine Unfallversicherung wiederum wichtig. Um einen eventuellen Verdienstausfall durch den Unfall abzusichern sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung vorhanden sein. Die Unfallversicherung leistet nicht annähernd so gut wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Schätzen Sie ihr Risiko selber und vor allem realistisch ein.
Sterbegeldversicherung:
Hier wird eine Sparrate vereinbart, welche Kapital aufbaut. Durch das aufgebaute Kapital werden dann die Bestattungskosten bezahlt. Das ist nett zu haben, allerdings muss der Versicherungsnehmer auch Provision und und Verwaltungsgebühren der Versicherung zahlen. Unter dem Strich zahlt der Versicherungsnehmer dann mehr, als hätte er das Geld anderswo gewinnbringen angelegt um die spätere Beerdigung zu zahlen.
Glasversicherungen:
Die Glasversicherungen sind, gerade als Zusatz zur Hausratversicherung oft überflüssig. Verglasung des Hauses ist bestenfalls durch die verbundene Wohngebäudeversicherung versichert. Der Glasbruch sollte in der Hausratversicherung in einem guten Vertrag eingeschlossen sein. Was durch die Glasversicherung hinzukommt sind Schäden an Glas im Hausrat, die nicht durch Glasbruch entstehen. Also Kratzer oder Schrammen an Vitrinen. Diese Zusatzversicherung ist äußerst speziell. Haben Sie viele Glasgegenstände in Ihrem Hausrat kann sich das lohnen, in den meisten Fällen ist eine Glaszusatzversicherung bei der Hausratversicherung aber überflüssig.
Elementarzusatzversicherungen
Diese werden auch als Zusatz zu Hausrat und Wohngebäudeversicherungen angeboten. Versicherte Schäden sind Erdbeben, Rückstau, Überschwemmung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen, und Weitere. Wie häufig wird Hausrat von einer dieser Ursachen beschädigt, und wie oft in Ihrer Region? Genau, sparen Sie sich den Beitrag. Bei der Wohngebäudeversicherung kann diese Erweiterung durchaus sinnvoll sein.
Berufsunfähigkeitszusatzversicherungen:
Bei den meisten Lebens- und Rentenversicherungen kann eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) eingeschlossen werden. In diesem Fall ist die BUZ ein Bestandteil der Hauptvertrages und kann nur zusammen behandelt werden. Als Zusatz zur Basisvorsorge hat es einen Steuerlichen Vorteil. In allen anderen Fällen hat die BUZ keinen Vorteil gegenüber eines eigenständigen Berufsunfähigkeits-Vertrags. In den meisten Fällen ist die Vereinbarte Leistung der BUZ auch so gering, dass Sie keinen Mehrwert für den Kunden bietet, und leistet erst 100% der Rente ab 75% Berufsunfähigkeit. Schließen Sie lieber eine eigenständige Berufsunfähigkeitsversicherung ab. Das gleiche gilt für Hinterbliebenenzusatzversicherungen und ähnliche.
So, das waren nun die meiner Meinung nach überflüssigsten Versicherungsmodelle, die häufiger verkauft werden als sie sollten. Wie bei den meisten Verischerungen können aber auch diese gut zu dem Kunden passen. Dies sollte jedoch in jedem einzelnen Fall entschieden werden.